Ein Hauch von Nordsee

Wenn im Hintergrund die Sole plätschert und die Fliesen aus purem Natursalz ihr wohliges Licht verströmen, fühlen sich die Besucher des Salariums wie im Urlaub. Foto: Ulrike Havermeyer

Einfach mal raus. Durchatmen. Ausspannen. Wenn Erwachsene abschalten wollen, sehnen sie sich meistens nach Ruhe. Kinder dagegen pflegen ihre Lebensgeister am liebsten bei viel Trubel und Bewegung. In der Salzgrotte von Christine Beck geht beides. Und das sogar gleichzeitig.

Leise rieselt die Sole über die Schwarzdornbüsche. In der Luft liegt mehr als ein Hauch von Nordsee. Das Licht im Salarium erinnert an einen idyllischen Sonnenuntergang: Der ganze Raum ist in ein mildes Gelborange getaucht, hier und da flimmern kleine Inseln aus Pink und zartem Rosa. In den Liegestühlen, die rund um die plätschernde Gradieranlage aufgestellt sind, ruhen – na klar: die Großen. Mütter und Großmütter, die nicht nur aus der näheren Umgebung, aus Lotte oder Westerkappeln, hierher nach Mettingen kommen, sondern durchaus auch schonmal von weiter weg. „Wir sind seit fast zwei Jahren regelmäßig hier, möglichst einmal in der Woche“, erzählt beispielsweise Maria aus Ibbenbüren. Während die Seniorin mit entspanntem Lächeln die salzhaltige Luft genießt, tummelt sich ihre zweijährige Enkelin Laura Marie vergnügt im Bällebad.

Friedliche Kindergarten-Atmosphäre

„Hier passt einfach alles“, lobt Laura Maries Großmutter vor allem das Fingerspitzengefühl von Christine Beck, mit dem die Natursalzfachberaterin und zertifizierte Krautfachfrau, die seit drei Jahren das Salarium im Ortskern von Mettingen betreibt, die Gruppen für die Kind gerechten Sitzungen zusammenstellt. Denn selbst, wenn am Anfang der Erholungsreise kaum jemand den Anderen kenne, verstünden sich die Teilnehmer in der Regel schon nach kurzer Zeit bestens. An diesem Nachmittag wuseln sechs Mädchen und Jungen zwischen eineinhalb und vier Jahren durch die Salzgrotte. Inmitten von Bilderbüchern und Bauklötzen, Rutsche und Muldenkipper herrscht friedliche Kindergarten-Atmosphäre. Karla und Anton lassen sich von Mama Annika und Großmutter Marianne eine Geschichte vorlesen, bevor sie sich daranmachen, den stattlichen Fuhrpark zu erkunden. Laura Marie und ihre Neubekanntschaft Arne spielen derweil so vertieft miteinander, dass Oma Maria sogar manchmal die Augen schließen und ihre Gedanken fliegen lassen kann.

Etwas für die Gesundheit tun

„Das ist hier schon toll gemacht“, betrachtet auch Arnes Mutter Jennifer Grothaus wohlwollend die abwechslungsreiche Szenerie – sowohl der Fußboden als auch die Wände des Raumes sind aus beleuchteten Natursalzfliesen gestaltet, darüber schwebt ein Himmel aus Sternen, der der Grotte zeitweise regelrecht das Flair eines Planetariums verleiht. „Die Kinder merken gar nicht, dass sie bei all dem Spaß und Spiel auch etwas für ihre Gesundheit tun“, schmunzelt Jennifer Grothaus. Ein Aufenthalt in der salzhaltigen Luft sei nämlich nicht nur erholsam, erklärt Christine Beck, sondern tue auch den Atemwegen, der Haut und dem gesamten Immunsystem gut. Das bestätigt auch Arnes Mutter: „Um Atemwegsinfekten vorzubeugen, inhalieren wir zwar auch regelmäßig zuhause“, berichtet die Stammkundin, „aber die Wirkung hier im Salarium ist deutlich intensiver.“

Quer durch alle Generationen

Neben Kind gerechten Sitzungen bietet Christine Beck in ihrem funkelnden Raum aus purem Salz auch Erwachsenen-, Familien- und Gruppensitzungen sowie geführte Entspannungen – unter anderem Klangreisen und Engelabende – an. „Von der Hebammenpraxis über Kindergärten und Pflegeeinrichtungen bis zum Seniorenheim arbeiten wir mit verschiedenen Einrichtungen quer durch alle Generationen zusammen“, freut sich Christine Beck, dass ihr Salarium inzwischen für viele zu einem Lieblingsplatz geworden ist, an dem man der Hektik des Alltags für ein paar wohlige Momente den Rücken kehren kann. Und wie steht es um die Salzexpertin selbst, deren Berufsalltag sich umgeben von Salzgrotte, Gewürz- und Kräutersalzen, Badesalzen, Saunasalzen und Wellness-Salzen, Salzmühlen und Salzlampen abspielt? „Von Salz kriege ich nicht genug“, gesteht Christine Beck mit ansteckendem Lachen, „und für meine Familie und mich ist das Salarium längst zu einem zweiten Wohnzimmer geworden – ein echter Lieblingsplatz.“

Weitere Informationen über die Salzgrotte von Christine Beck sowie die aktuellen Termine der geführten Entspannungen (in Kooperation mit Anja Rüther) und Engelabende (in Kooperation mit Barbara Kemper) unter www.salzling.de.

(Erschienen in: Neue Osnabrücker Zeitung, 27.12.2017)